Spurensuche
Herzlich Willkommen zu der „Spurensuche“ durch den Leipziger Südwesten. Die Tour besteht derzeit aus zwei Abschnitten: Sie führt von der Taborkirche Kleinzschocher zur Bethanienkirche Schleußig und von dort zur Heilandskirche Plagwitz.
„Spuren“ können auf zwei Ebenen gesucht werden:
- Für Erwachsene haben wir ein biblisches Thema vorbereitet, über das auf dem Weg nachgedacht oder auch mit einer/m Mitwandernden gemeinsam diskutiert werden kann.
- Für Kinder und Familien gibt es mehrere Stationen mit Aufgaben, die unterwegs zu lösen sind. Werden alle Aufgaben richtig gelöst, ergibt sich ein Zahlencode. Je nach Alter der mitlaufenden Kinder dauert die Tour von der Taborkirche bis zur Bethanienkirche ca. 50 min, der Abschnitt von der Bethanienkirche zur Heilandskirche ungefähr genauso lange.
Wenn ihr den Spuren richtig gefolgt seid, findet ihr an der Bethanienkirche und an der Heilandskirche jeweils eine Schatztruhe, ähnlich einem „Geocache“. Diese könnt Ihr nur mit dem unterwegs ermittelten Zahlencode öffnen. In der Schatztruhe findet Ihr
- ein Heft, in dem ihr Erkenntnisse, Gedanken oder Fragen hinterlassen könnt sowie
- kleine „Erfolgsprämien“ für die Kinder.
Mit Bildern von Tom Gelf und Samuel Weber.
Der Weg von der Taborkirche zur Bethanienkirche
Schön, dass du aufbrechen willst zu neuen Gedanken, Erlebnissen und Erkenntnissen. Es kann sehr hilfreich sein, wenn du einen Zettel und einen Stift oder dein Smartphone hast.
Wir möchten dich auf dem Weg in doppelter Hinsicht begleiten.
Zum einen findest du ganz praktisch die Anweisungen, wo du entlang gehen sollst und wo die nächste Information versteckt ist. Sammle die Buchstaben und Zahlen an den verschiedenen Wegpunkten. Aus ihnen errechnest du am Ende des ersten Weges den Code, mit welchem du das Schloss einer kleinen Schatzkiste öffnen kannst.
Zum anderen gibt es an manchen Wegpunkten Ausschnitte der Geschichte des umherziehenden Volkes Israel. Falls du die Erzählung nicht kennst, hier ein paar wichtige Informationen: Das Volk Israel lebte in Ägypten. Viele Jahre lang mussten sie harte Sklavenarbeit verrichten. Irgendwann hatten sie die Nase gestrichen voll. Sie klagten Gott ihr Leid. Gott wählte daraufhin Mose aus. Er sollte das Volk aus Ägypten herausführen. Doch Mose diskutiert zunächst mit Gott. Er hält sich für ungeeignet, da er stottert. Gott gibt Mose dessen Bruder Aaron zur Unterstützung. Nach langen Verhandlungen mit dem Pharao durfte das Volk Israel endlich losziehen.
Familientour Wegpunkt 1 - Taborkirche

Unsere Tour startet an der Taborkirche. Die Taborkirche hat viele Türen.
An einer Tür wacht ein Tier. Wie heißt es? A = Anzahl der Buchstaben (Umlaute sind 1 Buchstabe)
Über einer weiteren Tür befinden sich die 10 Gebote. B = Anzahl der Gebote auf der linken Tafel
Geht die Treppen von der Kirche hinunter. Dort kommt Ihr zum Eingang in den Volkspark Kleinzschocher.
Wegpunkt 1 – Losgehen können
Das Volk Israel macht sich auf den Weg (in der Bibel 2. Mose 3-12)
Gemeinsam mit seinem Bruder Aaron trat Mose vor den Pharao um die Freilassung der Israeliten aus der Knechtschaft der Ägypter zu erreichen. Der Pharao wollte die Israeliten jedoch nicht ziehen lassen. Darum schickte Gott zehn Plagen, um das Volk Israel aus der Herrschaft des Pharao frei zu bekommen. Nach der letzten Plage befahl der Pharao Mose und Aaron mit dem gesamten Volk Israel sich auf den Weg zu machen und aus Ägypten auszuziehen.
So wie das Volk Israel am Losgehen gehindert wurde, so hindern auch uns manchmal Dinge, Gedanken oder Personen beim Start in etwas Neues. Manchmal lassen uns bestimmte Sachen auch nicht los. So etwas bremst uns und macht uns das Losgehen schwer.
Wenn du magst, suche dir einen Stein auf dem Weg und behalte ihn in deiner Hand. Denke darüber nach, was dich nicht loslässt oder dein Leben gerade schwer macht. An Wegpunkt 3 kannst du ihn dann mit allen den schweren und bremsenden Dingen vor Gott ablegen.
Familientour Wegpunkt 2
Mitten auf dem Weg zum Parkeingang steht eine Silber-Linde. Die Silberlinde wurde im Rahmen des Programms „Für eine baumstarke Stadt gespendet und hat ein Messingschild mit einer Standortnummer.
C = Summe aus allen Ziffern der Standortnummer
Geht in den Volkspark hinein. Folgt dem Weg immer geradeaus, so dass Ihr auf die große Wiese kommt. Dort geht ihr am Sportplatz an einem grünen Zaun entlang.
Familientour Wegpunkt 3

Kurz vor dem Ende des Zaunes steht ein Baum mit mehreren Stämmen.
D = Zahl der Stämme des Baumes
Geht den Weg immer geradeaus weiter. Mehrere Wege kreuzen. Lauft immer weiter bis kurz vor der nächsten Wiese (den Hain der Jahresbäume). Am letzten Weg, der kreuzt (hier steht rechts auch eine Lampe), wendet euch nach links.
Wegpunkt 4
An diesem Ort darfst du deinen Stein ablegen. Dabei kannst du entweder deine Gedanken in ein eigenes Gebet formulieren (unten haben wir ein paar Bausteine dafür) oder folgendes Gebet sprechen:
Gebet
Guter Gott,
manchmal fühle ich mich schwer und am Losgehen gehindert.
Vieles um mich herum scheint mich auszubremsen,
Es ist für mich so frustrierend, nicht voranzukommen
und ständig auf der Stelle zu treten.
Ich bitte dich, nimm mir die schweren und bremsenden Dinge ab,
die sich anfühlen wie Steine, die ich mit mir herum tragen muss.
Schenke mir Leichtigkeit, Freude und kreative Ideen, dich mich auf neue Ideen und Wege bringen können.
Auch für alle anderen Menschen, die gerade gebremst und am Losgehen gehindert sind, möchte ich dich bitten, sei bei ihnen,
begleite sie durch diese schwere Zeit und gib Hoffnung und Mut für ihre neuen Wege.
Amen
Oder du nutzt das Gebetsgerüst:
Guter Gott,
so schwer wie mein Stein in der Hand, so ist es manchmal auch in meinem Leben,
ich werde am losgehen gehindert und gebremst. All das möchte ich dir sagen und vor dir ablegen.
Gott ich möchte dir sagen….
In deine Hände möchte ich legen…
Herr ich möchte dich bitten, für…
Amen
Endlich waren sie wirklich unterwegs! Das Ziel kannten sie. Ins gelobte Land- Kanaan- sollte es gehen. Doch wie kamen sie dorthin? Was war der richtige Weg?
Auch Mose kannte ihn nicht. Doch Gott führte sie und zeigte so, ich bin euch nahe. Am Tag folgten sie einer Wolkensäule. In der Nacht leuchtete sie wie Feuer. So fühlten sie sich durch Gott beschützt. Dann kamen sie ans Rote Meer. Doch was war das? Hinter ihnen hörten sie dumpfen Lärm. Eine Staubwolke kam näher. Wagen und Pferde stürmten heran. Der Pharao hatte es sich wieder anders überlegt. Er wollte sie zurückholen.
Sie fühlten sich in der Falle. Vor ihnen das Meer und hinter ihnen die Männer des Pharaos.
Zornig und angstvoll wendeten sie sich an Mose: „Warum hast du uns nicht in Ägypten gelassen? Wir wollen lieber den Ägyptern dienen als hier in der Wüste sterben.“
Doch Mose entgegnete ihnen: „Habt keine Angst! Gott wird uns retten!“
Gott befahl Mose seine Hand mit dem Stab über dem Meer auszustrecken. Ein Ostwind kam auf und das Wasser wich zurück. So konnten die Israeliten durch das Meer ziehen. Inzwischen war es Nacht geworden. Die Wolkensäule verließ die Spitze des Zuges und stellte sich zwischen die Israeliten und den Pharao und seine Männer. So konnten sie nicht näherkommen.
Als die Israeliten das andere Ufer erreicht hatten, graute der nächste Morgen. Die Ägypter kamen immer schlechter voran. Ihre Räder steckten im Schlamm fest. Manche wollten umkehren. Doch sie kamen nicht vor und nicht zurück. Gott sagte zu Mose: Strecke deine Hand noch einmal über das Meer.
Da passierte es. Das Wasser flutete zurück und begrub den Pharao mit all seinen Männern.
Als die Israeliten das sahen, wussten sie: Das hat Gott gemacht! Er hat uns vor dem Pharao gerettet. Wir sind jetzt wirklich frei!
Miriam, Moses Schwester nahm eine Pauke zur Hand und stimmte ein Lied an.
Auch alle anderen Frauen griffen zu ihren Pauken und zogen tanzend hinter ihr her.
Mirjam sang ihnen vor:
Lobet den Herrn,
er ist hoch und erhaben!
Rosse und Wagen warf er ins Meer.
Eine wunderbare Rettung! Sie fallen sich in die Arme und jubeln. Die angespannte angstvolle Sorge wird zu überschwänglicher Freude.
Denk an deine Glücksmomente. Wie oft durftest du schon eine solch unerwartete Wendung erleben? Lass dir auf dem folgenden Wegstück diese Momente durch den Kopf gehen: Hast du es als etwas Besonderes wahrgenommen, oder gedacht “Schwein gehabt”?
Familientour Wegpunkt 5

Jetzt steht ihr am Eingang zum Sommerbad Kleinzschocher. Wie viele Fahrradbügel stehen vor dem Eingang?
F = Anzahl der Fahrradbügel
Geht den Weg weiter bis zur Antonienstraße. Wendet Euch dort nach links, so kommt Ihr zu einem Denkmal, das an die Völkerschlacht erinnert.
Wegpunkt 5
Die Frauen um Miriam setzten ihre Freude, ihre Erleichterung in Bewegung und Gesang um. Was tust du in solchen Momenten? Manche Menschen danken Gott. Vielleicht willst du das auch tun, dann kannst du diese Worte verwenden:
Lob sei dir Gott, du Außen und Innen.
Lob sei dir Gott, du Quelle der Kraft.
Lob sei dir Gott, du Brot des Lebens.
Lob sei dir Gott, du Kelch des Heils.
Amen.
Rettung, Jubel, Tanz, Glückseligkeit. So könnte es immer sein!
Doch das Leben ist anders.
Auch den Israeliten verging das Jubeln nach wenigen Tagen. Durch die Wüste zu ziehen ist kein Sonntagsspaziergang. Hitze am Tag, Kälte in der Nacht. Bald wurde das Wasser knapp. Menschen und Tiere hatten Durst. Schlimmen Durst! Eine Oase kommt in Sicht. Dort würde es Wasser geben! Doch die Freude währt nur kurz. Das Wasser ist nicht genießbar. Es ist bitter. Die Menschen wenden sich zornig an Mose: „Warum hast du uns hierher gebracht? Warum sollen wir hier verdursten?“
Doch Mose wusste auch keinen Rat. „Ach Herr, sag mir, was ich tun soll!“ betete er leise. Sein Blick fiel auf ein Stück Holz. Er nahm es und warf es ins Wasser.
„Ja und?!“ sagten die Menschen ringsum. Doch Tatsache! Jetzt war das Wasser genießbar. Endlich konnten die Menschen und Tiere sich satt trinken und die Gefäße mit dem kostbaren Nass für den weiteren Weg füllen.
Die Tage und Wochen zogen dahin. Langsam gingen ihnen die Vorräte aus. Hunger plagte sie. Wieder wandten sie sich anklagend an Mose und Aaron: „Ihr seid schuld! Warum habt ihr uns in die Wüste geführt?“
Mose entgegnete ihnen: „Warum klagt ihr uns an? Gott hört euer Klagen und wird euch geben, was ihr braucht. Fleisch am Abend und Brot am Morgen. Habt Vertrauen und geduldet euch!“
Zweifelnd blickten sie sich an. Wie sollte das gehen? Die ganze Zeit hatten sie nichts Essbares gefunden, warum jetzt?
Doch am Abend näherte sich eine dunkle Wolke. Ein riesiger Schwarm Vögel flog auf das Lager zu. Es waren so viele, dass sie leicht zu fangen waren. Bald erfüllte der Duft von gebratenem Fleisch die Luft. Alle wurden endlich satt. Und am Morgen? Da fanden sie rings um ihre Zelte kleine weiße Körner. Mose sagte ihnen, dass dies das Brot ist, das Gott ihnen schickt. Sie probierten und stellten fest, dass es süß schmeckte, wie Honigkuchen. Alle fanden genug, um satt zu werden. Sie nannten die Körner Manna. In ihrer Sprache klang es ähnlich der Frage „Was ist das?“ Nun fanden sie jeden Morgen Manna. Immer so viel wie sie brauchten. Denn aufheben konnten sie die Körner nicht, dann verdarben sie.
Kennst du aus deinem Leben „Wüstenzeiten“? Du steckst fest, weißt nicht weiter. Alles erscheint aussichtslos. Die Israeliten wenden sich, sobald es Schwierigkeiten gibt, ärgerlich, zornig, hilflos an Mose. Wie schnell suche ich nach einem Schuldigen an meiner Situation?
Aber selbst, wenn es nicht an mir liegt, was hilft das? Das bringt keine Änderung. Worauf hoffst du in deinen Wüstenzeiten? Denk auf dem folgenden Weg darüber nach.
Familientour Wegpunkt 6

Wenn ihr an dem Denkmal steht, das an die Völkerschlacht erinnert, schaut es euch genau an. Wie viele lange Federn ragen aus dem linken Flügel des Adlers?
G = Anzahl der langen Federn, die aus dem linken Adlerflügel ragen
Dreht Euch wieder um, wendet euch an der Straße nach rechts und geht bis zu der Ampel vor dem Netto-Markt. Kreuzt an der Ampel die Antonienstraße und geht die Könneritzstraße entlang bis zur Ecke Oeserstraße.
Familientour Wegpunkt 7
An der Ecke Könneritzstraße/Oeserstraße steht die blau-gelbe Stele eines Mobilpunktes. Welche Nummer hat der Mobilpunkt?
H = Nummer des Mobilpunktes
Lauft nach rechts in die Oeserstraße. An der nächsten Kreuzung steht ein Haus mit aufwändig verzierter Fassade.
Wegpunkt 7 - Oeserstraße
Auch die Klage über Wüstenzeiten, über Frustration und fehlende Perspektiven kannst Du vor Gott bringen, z.B. mit den Worten eines Psalms:
2Ach Herr, wie lange noch? Willst du mich etwa für immer vergessen?
Wie lange noch willst du dein Angesicht vor mir verbergen?
3Wie lange muss ich mich um mein Leben sorgen, tagaus, tagein Kummer in meinem Herzen tragen? Wie lange darf mein Feind über mich triumphieren?
4Schau doch her! Antworte mir, Herr, mein Gott! Lass meine Augen in deinem Glanz leuchten, sonst wird mich der Tod in den Schlaf wiegen!
5Sonst sagt mein Feind: »Ich habe ihn erledigt!« Und meine Gegner können jubeln, weil ich ins Straucheln gekommen bin.
6Aber ich habe fest auf deine Güte vertraut. Jetzt lacht mein Herz vor Freude, weil du mir geholfen hast. Ich will ein Lied singen für den Herrn! Denn er hat mir Gutes getan. (Psalm 13)
„Dem oder der müssen wir mal unter die Arme greifen“. Wer sich fragt, wo diese Redewendung herkommt – hier ist eine mögliche Erklärung dafür:
Nicht nur mit Hunger und Durst hatten die Israeliten auf ihrer Wanderung durch die Wüste zu kämpfen. Immer wieder kommt es zu Auseinandersetzungen mit feindlichen Gruppen. Mose ist schon zu alt, um mit zu kämpfen. Von einem Hügel aus beobachtet er den Kampf. Er tut das, was er tun kann: Mit erhobenen Händen betet er. Solange er die Hände hochhält, sind die Israeliten stark. Lässt er aber die Hände sinken, drohen sie, von ihren Feinden überwältigt zu werden. Doch Moses Arme werden schwächer und schwächer. Er kann nicht mehr. Was soll er tun? Seine Mitarbeiter Aaron und Hur sehen, dass Mose Hilfe braucht. Sie holen einen Stein herbei, auf den sich Mose setzen kann. Von beiden Seiten stützen sie seine Arme. Gemeinsam können sie durchhalten, bis die Sonne untergeht und die Israeliten den Kampf siegreich beenden. (2. Mose 17, 10–13 Basisbibel)
An wen hast du bei dieser Geschichte zuerst gedacht? Wer hat dir schon mal „unter die Arme gegriffen“ oder wem hast du beim „Durchhalten“ geholfen? Wem könntest du in der nächsten Woche „unter die Arme greifen“ (mit einem Anruf, einem Dankeschön oder ganz konkreter Unterstützung)? Und was bedeutet es dir, wenn andere Menschen dich beim Beten unterstützen?
Denke auf der nächsten Wegstrecke darüber nach.
Familientour Wegpunkt 8

Schaut euch das Haus mit der aufwändig verzierten Fassade an. Wie viele Tiere gibt es auf der Fassade die keine Vögel sind?
I = Anzahl der Tiere, die keine Vögel sind
Gleich ist das Ziel erreicht. Geht die Oeserstraße weiter. Nach wenigen Schritten seht ihr das Ziel, die Bethanienkirche.
Familientour Wegpunkt 9

Ihr seid jetzt im Hof der Bethanienkirche. Über den Eingängen befinden sich kugelförmige Lampen. Zählt diese Lampen.
K = Anzahl der kugelförmigen Lampen
Nun könnt Ihr die Dose im Kirschlorbeer rechts in der Ecke im Hof suchen. Zum Öffnen benötigt Ihr einen Zahlencode, den Ihr ausrechnen könnt.
1. Ziffer: C – B – A
2. Ziffer: F – E – D
3. Ziffer: H – I – K – G
Wegpunkt 9 - An der Bethanienkirche

Nach einer langen und beschwerlichen Reise durch unwirtliches Land, nach Hunger und Durst, Blasen an den Füßen und Sonnenbrand ist das Ende noch lange nicht in Sicht. Das Volk Israel gelangt an ein Gebirge. Riesige Berge stehen da vor ihnen, schroffe Felsen ohne Leben. Das macht Eindruck. Manchmal verfangen sich Wolken an den Gipfeln.
Hier vor dem Gebirge machen sie Rast. Sie schlagen ein Lager auf. Auf einen dieser Berge will Gott herabsteigen, um seinem Volk etwas mitzuteilen. Donner und Rauch künden davon. Auf eine Begegnung mit Gott muss man sich vorbereiten. Die Israeliten sollen auf bestimmte Tätigkeiten und Speisen verzichten, so teilt es Mose ihnen mit. Nach einigen Tagen dürfen einige aus dem Volk Israels ein Stück auf den Berg hinaufsteigen und ein Fest feiern an der Stelle, wo Gott gestanden hatte. Dort hatte sich der Berg wie der Himmel eingefärbt als Zeichen, dass Gott da gewesen ist.
Bis ganz hoch auf den Berg darf allerdings nur Mose, tief hinein ins Innerste der Wolke. Das ist eine ganz enge Beziehung zwischen den beiden, sozusagen hinter verschlossener Tür.
Viele begegnen Gott in einer Kirche, aber auch in der Natur. Wo begegnest du deinem Gott? Bereitest du dich vor, um zu ihm zu kommen?
Wenn du magst, kannst du in der Nähe einen Platz suchen, wo du ihn finden könntest. Wenn du deinen Platz gefunden hast, werde einmal ganz still. Lass die Gedanken kommen und gehen und sieh sie dir nicht näher an. Hör für eine Weile nur zu und lass IHN zu dir sprechen.

Wenn du jetzt von diesem Ort nach Hause gehen solltest, wollen wir dir gerne ein Lied mitgeben. Es stammt aus der Gemeinschaft von Taizé. Du kannst es dir hier anhören: https://youtu.be/tzxw3Bkqxsw
An welchen Gedanken hängst du noch? Was hat dich besonders bewegt auf dem Weg mit dem Volk Israel? Schreibe es, wenn du magst, in das Buch in der Kiste.
Gern kannst du dir als Erinnerung an deine Gedanken und Erkenntnisse eine kleine Kugel mitnehmen. Sie ist blau wie die Verfärbung des Berges und weiß wie die Wolken am Himmel die über den Berg hinwegziehen.
Du hast Gefallen gefunden an dem Weg? Dann kannst du weitergehen, oder an einem anderen Tag hier wieder einsteigen.
Weg von der Bethanienkirche zur Heilandskirche
Weg von der Bethanienkirche zur Heilandskirche
Schön, dass du (wieder) aufbrechen willst zu neuen Gedanken, Erlebnissen und Erkenntnissen. Es kann sehr hilfreich sein, wenn du einen Zettel und einen Stift oder dein Smartphone hast.
Wir möchten dich auf dem Weg in doppelter Hinsicht begleiten.
Zum einen findest du ganz praktisch die Anweisungen, wo du entlang gehen sollst und wo die nächste Information versteckt ist. Sammle die Buchstaben und Zahlen an den verschiedenen Wegpunkten. Aus ihnen erechnest du am Ende des ersten Weges den Code, mit welchem du das Schloss einer kleinen Schatzkiste öffnen kannst.
Zum anderen gibt es an manchen Wegpunkten Ausschnitte der Geschichte des umherziehenden Volkes Israel. Falls du die Erzählung nicht kennst, hier ein paar wichtige Informationen: Das Volk Israel lebte in Ägypten. Viele Jahre lang mussten sie harte Sklavenarbeit verrichten. Sie klagten Gott ihr Leid. Gott wählte Mose aus sie aus der Sklaverei herauszuführen. Nach langen Verhandlungen mit dem Pharao durfte das Volk Israel endlich losziehen. Auf seinem bisherigen Weg erlebte es verschiedene schlimme und glückliche Momente. Wenn sie dich interessieren, dann begib dich auf den Weg von der Taborkirche zur Bethanienkirche.
Das Volk Israel lagert am Fuß eines hohen Berges. Es ist ein hoher Berg, dessen Gipfel oft in Wolken gehüllt ist.
Familientour Wegpunkt 1 - Bethanienkirche

Unsere Tour startet an der Bethanienkirche. Links neben dem Tor befindet sich ein Schild mit dem Namen. Zähle die grünen Punkte auf dem Schild.
A = Summe der grünen Punkte
Geht jetzt die Stieglitzstraße ein paar Schritte nach Süden und biegt links in den Wald ein. Direkt am Waldeingang stehen weiß-rote Pfosten.
Wegpunkt 1 - Die zehn Gebote
Mose ist auf dem Berg. Gott redet mit ihm. Gott weiß, was die Menschen brauchen. Es sind viele geworden. Wenn viele Menschen zusammen sind, braucht es Regeln für ein gelingendes Miteinander.
In der Sklaverei in Ägypten bestimmte der Pharao. Doch diese Zeit ist vorbei. Gott möchte für alle ein Leben in Freiheit. Diese Erinnerungen sind wichtig, deshalb beginnen die Regeln Gottes damit.
Gott schenkt den Menschen die Freiheit. Weil dies etwas Wunderbares ist, sollen, oder besser, werden sich die Menschen an die Regeln halten. Denn so kann es ein gutes Miteinander sein.
Einige Regeln klingen so:
„Du wirst deshalb für dich keine anderen Götter haben neben mir.
Du wirst dir kein Gottesbild herstellen … du wirst dich nicht niederwerfen und ihnen dienen. … Du wirst deinen Vater und deine Mutter ehren, sodass du lange lebst in dem Land, das dein Gott dir gab.
Du wirst nicht morden.
Du wirst nicht die Ehe brechen.
Du wirst nicht stehlen.
Du wirst nicht falsch aussagen gegen deinen Nächsten.
Du wirst nicht nach der Frau deines Nächsten verlangen.
Du wirst nicht verlangen nach dem Haus deines Nächsten, nicht nach seinen Sklaven, seinem Vieh oder irgendetwas, das deinem nächsten gehört.
Einiges davon klingt für unsere Ohren eventuell seltsam veraltet. Sklaven oder Vieh (also nicht das Meerschweinchen, sondern so richtig Nutzvieh) befinden sich nicht, oder nur selten in unserem Eigentum.
Allerdings gibt es heute Zusammenhänge und Verbindungen an die damals noch niemand dachte. So hier zum Bedenken der Link, welcher zu „digitalen zehn Geboten“ führt.
Oder du schaust selbst hier: www.ekd-digital.de
Was denkst du, sind diese neuen Gebote wichtig?
Familientour Wegpunkt 2
Am Eingang zum Wald stehen weiß-rote Pfosten. Zählt sie.
B = Anzahl der weiß-roten Pfosten
Biegt nun nach links und geht den Waldweg entlang bis ihr auf der Rückseite der Bethanienkirche steht.
Familientour Wegpunkt 3
Wie viele runde Fenster gibt es auf der Rückwand der Bethanienkirche?
C = Anzahl der runden Fenster
Geht den Weg weiter. Bevor Ihr die Fortsetzung der Industriestraße quert, die als Weg in den Wald führt, stehen links auf der Wiese Bänke.
Familientour Wegpunkt 4

Zählt die Bänke, die links auf der Wiese stehen.
D = Anzahl der Bänke
Geht den Weg weiter nach Norden. Ihr kommt auf der Rückseite der Leipzig International School vorbei. Danach kommt Ihr auf eine etwas breitere Grünfläche, an der links Häuser mit Balkonen stehen. Zwei der Häuser haben grüne Balkone aus Holz.
Familientour Wegpunkt 5

Zählt die grünen Holzbalkone an den beiden Häusern an der Grünfläche.
E = Anzahl der grünen Balkone
Geht noch weiter nach Norden, bis Ihr auf den Klingerweg stoßt. Dort direkt am Parkausgang hängt an einem Mast ein rotes Schild, das auf ein Museum hinweist.
Wegpunkt 5
Und während Mose auf den Berg Sinai war und mit Gott redete, wurde das Volk Israel ungeduldig. Sie gingen zu Aaron und sprachen: „Wer weiß ob Mose überhaupt noch lebt. Los, Aaron, mach uns einen Gott, den wir sehen können und der immer vor uns hergeht, wenn wir durch die Wüste ziehen.“ Also wurde alles Gold eingeschmolzen und ein goldenes Kalb daraus geformt. Das Volk Israel sprach: „Das ist der Gott, der uns aus Ägypten geführt hat.“ Am nächsten Tag feierten sie ein großes Fest zu Ehren ihres neuen Gottes. Als Mose aber vom Sinai zurückkam und sah, was das Volk getan hatte, wurde er wütend. Er nahm die beiden Tafeln, auf denen die zehn Gebote standen und warf sie wutentbrannt auf den Boden, sodass sie zerbrachen.
So wie es dem Volk Israel gegangen ist, so geht es uns auch manchmal oder? Wir wollen nicht mehr warten, wir sind ungeduldig. Vielleicht haben wir auch Angst, dass eh alles nicht funktioniert, was wir uns vorgenommen haben. Dann suchen wir nach einem schnelleren, einfacheren Weg. Aber das ist nicht immer der bessere. Und dann wenn wir feststellen, dass unser eigentlicher Plan doch funktioniert hätte, einfacher gewesen wäre und das Ergebnis auch noch besser gewesen wäre, dann sind wir enttäuscht und wütend.
Was ist dein Goldenes Kalb? Denke darüber auf dem Weg nach!
Familientour Wegpunkt 6

Am Parkausgang hängt an einem Mast ein rotes Schild, das auf ein Museum hinweist. Wie oft gibt es den Buchstaben „s“ auf dem Schild?
F = Anzahl des Buchstaben „s“ auf dem roten Schild
Biegt nach links und dann nach rechts in die Könneritzstraße, die dann zur Ernst-Mey-Straße wird. Ihr erreicht eine Brücke über die Weiße Elster.
Famlientour Wegpunkt 7

An der Brückenkonstruktion befinden sich historische Lampen. Wie viele sind es?
G = Anzahl der historischen Laternen
Wenn Ihr die Ernst-Mey-Straße weitergeht, erreicht Ihr die Forststraße. Links an der Kreuzung ist ein kleiner Platz.
Wegpunkt 7 - 40 Jahre durch die Wüste
(4. Mose 14,33f.)
„Eure Nachkommen müssen 40 Jahre lang als Hirten in der Wüste leben… 40 Tage lang habt ihr dieses Land erkundet. Darum sollt ihr 40 Jahre lang die Folgen eurer Schuld tragen – ein Jahr für jeden Tag!“ Das hatte Gott den Israeliten mitgeteilt.
Was war geschehen? Die Israeliten waren nahe an das Land Kanaan herangekommen, in dem sie sich niederlassen wollten. Mose schickte zwölf Kundschafter aus, die nach 40 Tagen mit widersprüchlichen Berichten zurückkamen: Zum einen brachten sie große Früchte mit und erzählten, es sei tatsächlich das Land, in dem „Milch und Honig fließen“. Andererseits berichteten sie von befestigten Siedlungen mit großen und starken Bewohnern. Im Laufe der Erzählungen werden dann daraus sogar Riesen. Die Gerüchteküche brodelt, weder die beschwichtigenden Stimmen von zwei Kundschaftern, Josua und Kaleb, noch ihre Aufforderung, auf Gott zu vertrauen, werden gehört. Stattdessen reagieren die Israeliten mit Panik – und mit Rückzugsplänen: „Wir wollen zurück nach Ägypten.“ Vergessen sind nicht nur die großartigen Erfahrungen mit Gott auf dem bisherigen Weg, vergessen ist offensichtlich auch das Elend der Sklaverei in Ägypten.
„Früher war alles besser.“ war also auch schon damals ein üblicher Reflex bei instabilen Verhältnissen und Zukunftssorgen.
(Wer sich hier zwischendrin mal eine moderne Version davon anhören möchte: https://www.youtube.com/watch?v=FUmRIGITALE)
Als Strafe für dieses mangelnde Vertrauen zu Gott gibt es „Strafrunden“ in der Wüste. 40 Jahre bedeutete zunächst ganz konkret, dass keiner der Erwachsenen (mit Ausnahme von Josua und Kaleb) in das versprochene Land kommen wird. „Eure Leichen werden in der Wüste verwesen“ heißt es unmissverständlich. Vierzig Jahre sind im biblischen Sinne eine Generation.
Die Zahl 40, von der hier mit 40 Jahren und 40 Tagen die Rede ist, hat aber auch eine große symbolische Bedeutung in der jüdischen und später auch christlichen Überlieferung.
Sie steht zum einen für einen Zeitraum, der zur Umkehr und Besinnung auffordert. Als Zehnfaches der Zahl Vier, die u.a. für das Weltumspannende steht (vier Himmelsrichtungen, vier Jahreszeiten), symbolisiert sie aber auch Vollkommenheit, einen „vollständigen“ Zeitraum.
Fallen dir weitere Beispiele für die Zahl 40 aus der Bibel ein?
40 Tage, 40 Wochen, 40 Monate, 40 Jahre – Welche Bedeutung hat die Zahl 40 in deinem Leben? Wie sah dein Leben vor 40 Tagen, Wochen, Monaten, Jahren aus? Wie soll es in 40 Tagen, Wochen, Monaten, Jahren sein? Denke auf dem Weg darüber nach!
Familientour Wegpunkt 8

Dreht Euch um und zählt die roten Säulen an der Platzseite des Elsterforums (nicht die Säulen an der Treppe mitzählen).
H = Anzahl der roten Säulen
Geht die Ernst-Mey-Straße weiter bis zum Ende und biegt links in die Alte Straße ein. Auf der rechten Seite seht Ihr das Gosen-Schlößchen. Auf der Fassade seht Ihr Schmuckelemente.
Familientour Wegpunkt 9

Wie viele Menschen sind in den Schmuckelementen an der Fassade des Gosen-Schlösschens abgebildet?
I = Anzahl der Menschen in den Schmuckelementen der Fassade
Kurz danach biegt Ihr rechts in die Rudolph-Sack-Straße und überquert die Erich-Zeigner-Allee. Ihr erreicht die Heilandskirche.
Familientour Wegpunkt 10
Die Fassade der Heilandskirche hat oben große Rosetten. Wie viele kleine runde Fenster befinden sich in einer Rosette?
K = Anzahl der runden Fenster in einer Rosette
Nun könnt Ihr die Dose zwischen den beiden Treppen zu den Seiteneingängen in einem Kellerfenster finden. Zum Öffnen benötigt Ihr einen Zahlencode, den Ihr ausrechnen könnt.
1. Ziffer: A – B – C
2. Ziffer: E – D – F – G
3. Ziffer: K – H + I
Wegpunkt 10 - Ausblick ins gelobte Land
Willst du noch mehr über die Zahl 40 in der Bibel wissen, kannst du hier nachlesen:
https://www.die-bibel.de/lightbox/basisbibel/sachwort/sachwort/anzeigen/details/vierzig-jahretage/
Kennst du das, wenn du nach einer langen Reise oder einer langen Wanderung das Ziel plötzlich vor Augen hast? Die vergangenen Strapazen treten in den Hintergrund. Hoffnung und Freude keimt auf. Ein kurzer Rückblick: Wie war die Reise? Wie war die letzte Zeit?
Die Israeliten stehen nun nach über 40 Jahren da und schauen in ihr gelobtes Land. Die neue Heimat. Es grünt und blüht vor ihren Augen. Ganz anders als die Wüste, die so lang ihr Zuhause war. Sieh dich um! Blüht und grünt es um dich herum? Den Israeliten hat dieses Grün sehr viel Hoffnung gegeben, dass ihr Leben nun gut wird. Was gibt dir Hoffnung?
Wenn du magst, darfst du gerne dein Hoffnungsbild für andere in dem kleinen Büchlein in der Box aufschreiben. Wenn du gerade keine Hoffnung hast, blättere doch mal darin herum. Vielleicht findest du ein Bild, das auch dir Hoffnung geben kann.
Du darfst dir gern ein Bändchen mit nach Hause nehmen und ein Hoffnungsträger werden.
Wenn dir unser Weg gefallen hat, oder du Anregungen zur Verbesserung hast, dann schreib uns unter dem Stichwort “Spurensuche” an.
Wir freuen uns, dass du es bis ins gelobte Land geschafft hast! Geh gesegnet deinen weiteren Weg!